Steinschlag als Dauerthema
Bergwacht-Helferräumen Felstücke weg
Gesperrte Straße nach vier Tagen wieder frei
Beuron/Bärenthal – Steinschlag machte vier Tage lang die Gemeindeverbindungsstraße zwischen Bärenthal und dem Weiler Gandenweiler unpassierbar. Damit machte die Natur wieder auf sich aufmerksam. Denn Steinschlag gehört zur Schwäbischen Alb und zum Donautal. Menschen wurden beim jüngsten Steinschlag nicht verletzt, ebenso wenig kam es zu Sachschäden.
Doch Bärenthals Bürgermeister Tobias Keller ist sich sicher, dass es auch hätte schlimmer ausgehen können. Der Gemeindeverbindungsweg ist steil, kurvig und hat nur Feldwegbreite. Wenn ein Auto von einem Stein getroffen werden oder der Fahrer vor Schreck in den steilen Hangbereich geraten wäre, hätte der Steinschlag schlimme Folgen haben können. Tobias Keller sagt: „Am vergangenen Donnerstagabend haben Autofahrer Alarm geschlagen, weil Felsbrocken auf der Fahrbahn lagen.“ Die Veraltung habe sofort gehandelt und den Weg gesperrt. Am nächsten Tag war Keller zusammen mit dem Leiter der Fridinger DRK-Bergwacht Donau-Heuberg Hubert Schiele vor Ort. Schiele, der auch Bürgermeister von Bitz ist, schilderte den Eindruck von diesem Vor-Ort-Termin so: „Es war keine größere Sache, einige große Steine lagen auf der Straße.“ Die Bergwacht war dann am Samstag mit sieben Helfern im Einsatz, um den Hangbereich von losem Steinmaterial zu säubern. Am Montag räumten Bauhofmitarbeiter die enge Fahrbahn endgültig frei. Seither ist die Straße wieder befahrbar. Keller sagt: “Es war gut, dass die Bergwacht so schnell zur Stelle war. Es hätte sicher länger gedauert, wenn wir eine auswärtige Firma hätten beauftragen müssen.“
Das Thema Steinschlag ist im Kreis Sigmaringen ein Dauer Thema. Partner der Verwaltung für die Sicherungsarbeiten im Donautal und seinen Seitentälern ist die DRK-Bergwacht. Deren Pressesprecher Walther Paape berichtet: „Wir haben im vergangenen Jahr an sechs vollen Tagen Hänge entlang der B32 im Bereich bis Gammertingen geräumt.“ Wie die Praxis der Straßenbauverwaltung aussieht, schildert Landratsamts-Pressesprecher Tobias Kolbeck: „Die Straßenmeistereien kontrollieren das Donautal wöchentlich auf Steinschläge.“ Generell würden nach der Frostperiode die Straßenböschungen durch die Straßenmeistereien zusätzlich überprüft und im Bedarfsfall geräumt. Je nach Komplexität werden die Bergwacht oder Spezialisierte Felsräumungsfirmen hinzugezogen.
Massive Felsstürze im Donautal
- Seit 1998 haben sich im Donautal Bereich mehrere massive Felsstürze ereignet, bei denen niemand zu Schaden kam.
- Im April 1998 löste sich am Eichfelsen ein tonnenschwerer Steinblock. Die Wucht dieses Felsbrockens war so stark, dass er die Leitplanke an der L277 durchbrach und erst durch den angrenzenden Bahndamm aufgehalten wurde. Ein Schienenfahrzeug der Landebahn rammte den Stein und musste danach abgeschleppt werden.
- Im Juli 2004 musste die L277 bei Thiergarten wegen eines massiven Steinschlags vorübergehend gesperrt werden.
- Im August 2007 löste sich am Altstadtfelsen bei Beuron massives Gestein und blockierte den Radweg zwischen Beuron und St. Maurus. Um das lockere Gestein zu lösen, musste zunächst einmal gesprengt werden.
- Im März 2012 sorgte ein Felsabgang im Bereich Hausen im Tal dafür, dass der Radweg entlang der Donau erneut blockiert war. Die Gestein Massen konnten nicht sofort beseitigt werden, weil zunächst die Frage geklärt werden musst, wer für die Räumungskosten aufkommen soll. (hps)